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Mercedes zieht die Reißleine: E-Auto-Bestellungen in den USA gestoppt – Nachfrage bricht ein

Ein weiterer Dämpfer für die Elektroauto-Branche: Mercedes-Benz nimmt in den USA vorerst keine Bestellungen mehr für seine vollelektrischen EQ-Modelle an.

Der Grund? Mangelndes Interesse der Käufer und das Auslaufen staatlicher Förderungen.

Mercedes-Benz hat angekündigt, die Annahme neuer Bestellungen für seine Elektrofahrzeuge in den USA zu pausieren. Betroffen sind sämtliche Varianten der EQS- und EQE-Baureihen – sowohl Limousinen als auch SUVs.

Fahrzeuge, die bereits bis zum 1. September produziert werden, sollen noch ausgeliefert werden. Danach ist Schluss – vorerst.

Offiziell spricht der Konzern von „aktuellen Marktbedingungen“, die eine schnelle Anpassung erfordern. In der Praxis heißt das: Die Nachfrage in den USA reicht schlicht nicht aus.

Im zweiten Quartal 2025 sanken die weltweiten Verkäufe von Mercedes-E-Autos um fast ein Viertel – von 45.843 auf nur noch 35.027 Einheiten.

Besonders in Nordamerika ist der Absatz schwach: In den ersten vier Monaten 2024 legten die Verkäufe nur um magere fünf Prozent zu, während es in Europa 25 % und in China sogar 35 % waren.

Förderung gestrichen – Nachfrage eingebrochen

Ein wichtiger Grund für den Rückgang: US-Präsident Donald Trump hat ein Haushaltsgesetz unterzeichnet, das die staatliche Kaufprämie von 7.500 US-Dollar (rund 6.500 Euro) für neue E-Autos streicht.

Branchenexperten hatten bereits vorher gewarnt, dass ohne diesen Bonus die ohnehin hohen Preise von E-Fahrzeugen viele Käufer abschrecken würden. Die Regelung tritt am 30. September in Kraft – und betrifft nicht nur Mercedes, sondern auch Hersteller wie Tesla, Cadillac oder Chevrolet.

Rabatte statt Nachfrageboom

Mercedes reagiert nicht nur mit dem Bestellstopp, sondern auch mit deutlichen Preisnachlässen: In den USA sollen die EQE- und EQS-Modelle des Jahrgangs 2026 um bis zu 16 % günstiger werden – das entspricht einem Rabatt von bis zu 15.000 Dollar.

Ein deutlicher Hinweis darauf, dass die bisherigen Preise am Markt kaum durchsetzbar waren.

Langfristige Pläne trotz Gegenwind

Trotz dieser schlechten Nachrichten hält Mercedes offiziell an seiner Elektro-Strategie fest. Konzernchef Ola Källenius betont, dass er mittelfristig wieder mit steigender Nachfrage rechne – wenn auch langsamer als ursprünglich gedacht.

Bis 2027 sollen weltweit 17 neue E-Modelle erscheinen, parallel zu 19 neuen Verbrennern.

Fazit:

Der Bestellstopp in den USA ist ein weiteres Signal dafür, dass der Elektroauto-Hype ins Stocken geraten ist – vor allem dort, wo staatliche Subventionen wegfallen und Kunden den hohen Preis selbst tragen müssen.

Für Mercedes bedeutet das: weniger Ideologie, mehr Realitätssinn – und vielleicht ein Comeback der klassischen Antriebe, die viele Autofahrer ohnehin bevorzugen.

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