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Porsche trotzt den Zöllen: Keine US-Produktion geplant

Die USA sind für Porsche einer der wichtigsten Märkte weltweit – doch eine eigene Produktion in Nordamerika wird es vorerst nicht geben.

Trotz hoher Zölle auf importierte Fahrzeuge bleibt der Sportwagenhersteller seiner Strategie treu: gebaut wird weiterhin in Deutschland.

Porsche bleibt „Made in Germany“

Nordamerika-Chef Timo Resch stellte im Gespräch mit dem Handelsblatt klar: „Es gibt keine unmittelbaren oder konkreten Pläne, in eine lokale Produktion einzusteigen.“ Damit räumt Porsche mit Gerüchten auf, man könne – ähnlich wie andere deutsche Hersteller – Werke in den USA oder Mexiko eröffnen, um die Strafzölle zu umgehen.

Auch die Möglichkeit einer Endmontage in bereits bestehenden VW-Werken in den USA lehnt Porsche ab. Der Grund: die vergleichsweise kleinen Stückzahlen.

Während Audi oder BMW Millionenautos pro Jahr produzieren, liegt Porsche deutlich darunter – eine eigene US-Fertigung wäre schlicht nicht rentabel.

Zölle belasten – aber nicht entscheidend

Aktuell verteuern US-Zölle den Export deutscher Autos massiv. Noch gilt ein Satz von 27,5 Prozent, der allerdings rückwirkend auf 15 Prozent sinken soll.

Selbst dann bleibt der Import spürbar teurer als vor dem Handelskonflikt. Wie hoch die Mehrkosten für Porsche tatsächlich sind, wollte Resch nicht beziffern. Klar sei aber: Es handle sich um „einen signifikanten Betrag“.

Trotzdem setzt Porsche lieber auf bewährte Qualität und Tradition „Made in Germany“. Denn das Herkunftslabel gilt für viele Kunden in den USA als Teil der Marke selbst – ein Porsche aus einem US-Werk könnte das Image verwässern.

Experten erwarten trotzdem Verlagerungen

Während Porsche seine Linie beibehält, sehen Branchenexperten den Trend klar: Mittelfristig werden immer mehr deutsche Hersteller ihre Produktion in die USA verlagern.

Vor allem Volumenmarken wie Volkswagen oder Premiumhersteller mit hohen Absatzzahlen wie BMW und Mercedes könnten so Zölle und Wechselkursrisiken umgehen.

Porsche hingegen scheint überzeugt: Die Exklusivität der Marke rechtfertigt die Mehrkosten – und macht „Made in Germany“ zu einem Verkaufsargument.

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